Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
No. 63.
Landwirtschaft und Gewerbe.
107
stellung des Ackerbodens und sind oft die Lagerstätten der Unkräuter, die sich
von dort aus über die Äcker verbreiten. Indessen iind sie für größere Wasser-
massen nicht leicht zu ersetzen, und bei der jeden Herbst vorzunehmenden Räu-
mung liefert der ausgehobene Schlamm gutes Material zur Bereitung des
Kompostdüngers.
2. durch unterirdische Gräben, welche man mit Faschinen
(Bündeln von grünem, dauerhaftem Holzreisig) oder Feldsteinen ausfüllt
(Sickerdohlen). Sind sie nicht sorgfältig aus gutem, reichlichem Material
ausgeführt, und haben sie nicht ziemlich starkes Gefäll, so verschlämmeu und
verstopfen sie sich, namentlich in feinsandigem Boden, oft schon nach kurzer
Zeit und werden unwirksam.
3. durch unterirdische Abzugsgräben aus Hohlziegeln,
welche auf einer Sohle von Flachziegeln oder Bretterschwarten aneinander
gereiht werden.
4. durch Unterdrains, d. h. unterirdische Leitungen aus gebrannten
Thonröhren. Diese Entwässerungsart hat sich von England aus, wo sie mit
größtem Erfolge benützt wird, über ganz Europa verbreitet.
Bei größeren und schwierigeren Drainierungen muß sich der Landwirt
stets der Fachmänner, die sich diesem Berufe widmen, bedienen. Wir wollen
deshalb in aller Kürze nur einige wenige Hauptpunkte anführen, auf welche
man bei der Ausführung solcher Anlagen ein wachsames Auge haben muß.
Liegt das zu entwässernde Grundstück ziemlich eben, so niuß vor Be-
ginn der Arbeit das erreichbare Gefäll genau ausgemittelt und möglichst gleich-
mäßig auf die Anlage verteilt werden.
Eine Hauptsache ist, daß die Saugdrains so weit als immer thunlich
in der Richtung des größten Gefälls gezogen werden.
Die Tiefe der Gräben richtet sich nach der Beschaffenheit und der Be-
nützung des Bodens; jedoch sollte sie für Wiesen mindestens 1,2 m, für Acker-
land 1,35 m und für Rebland 1,5 bis 1,8 m betragen. Oberflächliches Drai-
nieren auf 90 ein ist durchaus verwerflich.
Von Baumpslanzen und lebenden Hecken muß der Drainzug mindestens
4—4,5 m entfernt bleiben, wenn er nicht nach wenigen Jahren von Wurzeln
durchwachsen werden soll.
Die Röhren, welche verwendet werden sollen, müssen schön gerade, stein-
hart gebrannt, au den innern Wandungen glatt und an den Stoßkauten oben
und unten rein und eben abgeschnitten sein.
Auf ein höchst sorgfältiges Legen der Röhren ist alle Aufmerksamkeit
zu richten; denn davon hängt wesentlich die Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit
der Leitung ab. Man bedecke den Röhrenstrang behutsam, damit er nicht
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
206
Geographie.
No. 109. 110.
Hügeln und grünen Matten umkränzt. Kristallhelle Fluten entströmen
diesen Seen in raschem, doch schon ruhigerem Laufe. Bald in einem
Bette vermischt wogen sie mächtig und friedlich dahin durch lachende
Fluren, an stattlichen Schlössern, hohen Domen, kunstreichen, belebten
Städten vorbei, denen sie reiche Lasten zuführen. Hohe Waldgebirge
winken lange aus blauer Ferne und spiegeln sich dann in dem herrlichen
-Strome, bis er die weite, schrankenlose Ebene betritt und nun dem
Schoße des Meeres zueilt. An den Wiegen des Rheins erklingen die
Gesänge armer, aber freier und froher Hirten; an seinen Mündungen
zimmert ein ebenso freies, dabei reiches, kunstsinniges, gewerbefleißiges,
unternehmendes Volk seine schwimmenden Häuser, welche die fernsten
Länder und Meere beschiffen und einst beherrscht haben. Wo ist der
Strom, der eine Schweiz an seinen Quellens ein Holland an seinen
Mündungen hätte, den seine Bahn durch lauter fruchtbare, freie, ge-
bildete Landschaften führte? Haben andere Ströme weit größere Wasser-
fülle und Breite, so hat der Rhein klare, immer volle, sich fast gleich-
bleibende Fluten. Seine Breite ist gerade die rechte, hinreichend für
Floß und Schiff, für allen Verkehr der Völker, und doch nicht so groß,
daß sie die beiden Ufer voneinander schiede, daß nicht der erkennende
Blick, der laute Ruf ungehindert hinüberreichte. Mächtig und ehr-
furchtgebietend erscheint er als ein bewegter Wasserspiegel in den hei-
tersten Rahmen gefaßt, nicht als eine wässerige Öde mit nebeligen Ufern.
Aus der schönen Stromebene des mittleren Rheines führen natür-
liche Wasserstraßen durch lange, enge Felsenthore zu reichen, herrlichen
Landschaften, tief in das Innerste von Deutschland und Frankreich hinein.
Der Rheinstrom selbst aber und die seinen Ufern entlang laufenden
Verkehrswege sind die großen Handels- und Reifestraßen zwischen Süden
und Norden, zwischen Holland und der Schweiz, England und Italien,
die eine immer größere Bedeutung erhalten, je inniger und lebendiger
die Berührungen aller Art zwischen den verschiedenen europäischen
Völkern werden. Mendelssohn.
110. Das Uationaldenlnnal auf dem Niederwald.
Mainz bis Bingen strömt der Rhein in westlicher Richtung.
Da, wo er sich wieder nach Norden wendet, erhebt sich an seinem rechten
Ufer ein hoher Bergrücken, der Niederwald. Unten liegt, im Rhein sich
spiegelnd, das Städtchen R n d e s h e i m mit seinen glänzenden Gasthöfen und
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Extrahierte Personennamen: Mendelssohn
Extrahierte Ortsnamen: Rheins Rhein Rheines Deutschland Frankreich Rheinstrom Holland Schweiz England Italien Niederwald Mainz Rhein Niederwald Rhein
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No. 114. 115.
Geographie.
213
So rauscht, ihr Ströme, denn zu-
Zn ein gewaltig Heldenlied! fsammen
.Zumhimniel schlagt,ihr hellen Flammen,
Die ihr im tiefsten Herzen glüht!
Eins wollen wir uns treu bewahren,
Doch eins erwerben auch zugleich:
Du, Herr, beschütz es vor Gefahren.
Und zu uns komm dein freies Reich!
. K. Büchner.
115. Der Kaiser Wilhelm-Kanal.
Cclion seit Jahrhunderten hatte man die Herstellung eines
Schiffahrtskanals zur Verbindung der beiden nordischen Meere,
der Nordsee und der Ostsee, angestrebt. Ein solcher Versuch
ist auch der noch vorhandene Eiderkanal, welcher gegen Ende
des vorigen Jahrhunderts von den Dänen angelegt wurde. Die
beschränkten Geldmittel gestatteten jedoch nicht, jenen Kanal
für Fahrzeuge von grösserem Tiefgang anzulegen; seine Wasser-
fiese beträgt nur 3,43 m. Infolge dessen dachte man immer
ernstlicher an die Anlegung eines grösseren, den Anforderungen
der Neuzeit entsprechenden Kanals. Aber erst nach der Ver-
einigung Schleswig-Holsteins mit Preussen und der Wieder-
aufrichtung des deutschen Reiches konnte zur Verwirklichung
dieses Planes geschritten werden. Der preussische Landtag und
der deutsche Reichstag bewilligten die Mittel im Betrag von
156 Millionen Mark, worauf Kaiser Wilhelm I am 3. Juni 1887
den Grundstein zu der Schleuse in Holtenau und damit zu
«einem Werke legte, dessen Ausführung 8 Jahre angestreng-
tester Arbeit erforderte.
Der Kanal beginnt bei Brunsbüttel, 3 Meilen oberhalb der
Elbemündung, und führt in einem erst nordöstlich, dann östlich
gerichteten Bogen quer durch Holstein. Bei Rendsburg er-
reicht er die Eider und mündet, von da an fast ununterbrochen
dem alten Eiderkanal folgend, nördlich von Kiel, bei Holtenau,
in den geräumigen Kieler Kriegshafen. Die Länge des Kanals
beträgt 99 km, seine Breite in der Sohle 22, im Wasserspiegel
60 m, seine Tiefe 8,5 m. An sechs Punkten sind zudem noch
breite Ausweichstellen von 400 m Länge und 100 m Breite
angelegt. Besonders bemerkenswert sind auch die beiden eiser-
nen Hochbrücken, auf welchen an zwei Stellen die den Kanal
Kreuzenden Eisenbahnlinien in schwindelnder Höhe über den
Wasserspiegel des Kanals hinübergeleitet werden. Dieselben
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm-Kanal Cclion Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Ostsee Preussen Holtenau Holstein Rendsburg Kiel Holtenau
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
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No. 147. 148.
Geschichte.
295
lobt, nach den: Beispiel Meiner Väter Meinen: Volke ein gerechter
und milder Fürst zu sein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den
Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen
und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu sein.
Wenn Ich Gott um Kraft bitte, diese Königlichen pflichten zu
erfüllen, die Sein Wille Mir auferlegt, so bin Zch dabei von dem
Vertrauen zun: preußischen Volke getragen, welches der Rückblick auf
unsere Geschichte Mir gewährt. Zn guten und in bösen Tagen hat
Preußens Volk stets treu zu seinem Könige gestanden; auf diese Treue,
deren Band sich Meinen Vätern gegenüber in jeder schweren Zeit und
Gefahr als unzerreißbar bewährt hat, zähle auch Zch in den: Bewußt-
sein, daß Ich sie aus vollen: Herzen erwidere, als treuer Fürst eines
treuen Volkes, beide gleich stark in der Eingebung für das genrein-
fame Vaterland. Diesem Bewußtsein der Gegenseitigkeit der Liebe,
welche Mich mit Meinem Volke verbindet, entnehme Zch die Zuver-
sicht, daß Gott Mir Kraft und Weisheit verleihen werde, Meines
Königlichen Amtes zun: Heile des Vaterlandes zu walten.
Potsdan:, den f8. Juni f888.
Wilhelm.
148. Fürst Dismarck.
Zu den größten Männern des 19. Jahrhunderts gehört Fürst Bis-
marck. So lange es ein deutsches Volk geben wird, wird der Name dieses
Mannes mit unauslöschlichen Zügen in der Geschichte desselben eingegraben sein.
Das Stammschloß der Familie, in welchem Otto von Bismarck am
1. April 1815 geboren wurde, steht in Schönhansen, einem Dorfe, das
in der Altmark, dem ältesten Gebietsteil des preußischen Staats zwischen dem
rechten Ufer der Elbe und dem linken Ufer der unteren Havel, gelegen ist.
Sein Vater war ein einfacher Landedelmann, der seine Güter selbst bewirt-
schaftete. Die ersten Jugendjahre verlebte Otto von Bismarck auf dem
pommerschen Gute Kniephof, das durch Erbschaft in den Besitz seines Vaters
gekommen war. Nachdem er ans höheren Lehranstalten in Berlin seine Vor-
bildung erlangt hatte, studierte er Rechtswissenschaft und trat sodann auf
kurze Zeit in den Staatsdienst. Nach dem Tode des Vaters übernahm er
die Verwaltung des Gutes Schönhausen und gleichzeitig auch das Amt eines
Deichhauptmannes. Als solcher trug er auf einer größeren Uferstrecke die
Verantwortung für die Instandhaltung der Dämme, welche das Land vor
den Überflutungen der Elbe schützen sollten. Um dieselbe Zeit vermählte
er sich auch mit einer edlen Jungfrau, Johanna von Puttkammer, die ihm sein
Haus zu einer Stätte des Friedens und der Erholung in allen- Stürmen
und Wirren der Zeit zu gestalten wußte.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Potsdan Wilhelm Fürst_Dismarck Otto_von_Bismarck Otto Otto_von_Bismarck Otto Johanna_von_Puttkammer
Extrahierte Ortsnamen: Preußens_Volk Altmark Berlin